Unser Unterrichtskonzept - ein Wechsel zwischen Klassenunterricht und selbstständigem Lernen


Was bedeutet das für Sie als Studierende des Weser-Kollegs?

Bei uns am Weser-Kolleg wechseln sich im Tagesbereich* Phasen des gemeinsamen Lernens (Klassenunterricht) mit Phasen individuellen Lernens (Lernzeiten) ab. Dieses an den Dalton-Unterricht angelehnte Konzept dient dazu, Ihre Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit zu fördern (und auch herauszufordern). Er schafft Freiräume, in denen Sie individuell und gezielt gefördert oder gefordert werden können. Ein Drittel der Unterrichtszeit eines jeden Faches entfällt auf den Lernzeiten-Unterricht, die restlichen zwei Drittel entfallen auf den Klassenunterricht.

Wie wird das konkret umgesetzt?

In Ihrem Stundenplan wechseln sich an jedem Tag Klassenunterricht und Lernzeiten ab. Einen fiktiven Stundenplan für eine 30-Stunden-Woche sehen Sie hier:

Mo Di Mi Do Fr
7:50 – 8:50 Mathe Deutsch Geschichte VWL Latein
8:55 – 9:40 Lernzeit Lernzeit Lernzeit Lernzeit Lernzeit
9:55 – 10:55 Englisch Erdkunde Latein Deutsch Mathe
11:00 – 11:45 Lernzeit Lernzeit Lernzeit Lernzeit Lernzeit
12:05 – 13:05 Bio Englisch Mathe Englisch Soziologie

In der 1., 3. und 5. Stunde liegt der „normale“ Fachunterricht. Diese Unterrichtsstunden dauern bei uns 60 Minuten. Die Lernzeiten finden jeweils in der 2. und 4. Stunde statt. Sie dauern jeweils 45 Minuten. Wenn Sie alle Unterrichtszeiten zusammenzählen, ergeben sich weiterhin insgesamt 30 Wochenstunden mit je 45 Minuten.

 

Während Sie im Fachunterricht im Klassenverband von einer festen Fachlehrkraft unterrichtet werden, bearbeiten Sie in den Lernzeiten selbstständig Aufgaben, die Sie den jeweiligen Lernplänen Ihrer Fächer entnehmen können.

 

Wie läuft der Unterricht in den Lernzeiten konkret ab?

Nachdem Sie in jedem Fach einen Lernplan erhalten haben, können Sie dort nachlesen, welche Aufgaben Sie in einer bestimmten Schulwoche bearbeiten müssen. Die Aufgaben bearbeiten Sie in den Lernzeiten.

→ Sie entscheiden aber, in welcher Reihenfolge Sie die Fachaufgaben bearbeiten.

→ Sie entscheiden, in welchem Tempo Sie arbeiten.

→ Sie entscheiden, in welchem Klassenraum Sie dies tun.

→ Und Sie entscheiden, mit welchen Mitstudierenden Sie es tun oder aber alleine.

 

Da die Klassenräume mit Lehrkräften als Aufsicht besetzt sind (die auch Ihre Anwesenheit kontrollieren), ist die Wahl des Klassenraumes nicht zu unterschätzen. Sie können sich gezielt in die Räume Ihrer Fachlehrkräfte setzen um im Notfall um Hilfen fragen zu können. Sie können aber auch andere Räume auswählen, die für Stillarbeit, Gruppenarbeit oder Recherchen vorgesehen sind.

 

Entscheidend ist, dass Sie sich Ihr Arbeitspensum gut einteilen und am Ende der Woche alle Aufgaben erledigt haben. Wenn Sie langsam arbeiten, müssen Sie vielleicht zu Hause weiterarbeiten. Wenn Sie zügig sind, haben Sie Zeit anderen Mitstudierenden zu helfen oder noch einmal etwas zu wiederholen (z.B. Vokabeln). Was Sie nicht machen können ist, die Lernzeit vorzeitig verlassen, da auch hier Anwesenheitspflicht besteht.

Wie werden Aufgaben aus den Lernzeiten bewertet?

Da Lernzeitaufgaben Pflichtaufgaben sind, werden sie selbstverständlich in die Leistungsbewertung einbezogen. Nicht bearbeitete Lernzeitaufgaben sind Fehlleistungen.

Beispielsweise können Aufgaben so gewählt sein, dass sie den Unterricht der folgenden Woche vorbereiten. Wenn Sie die Aufgaben bearbeitet haben, können Sie daraufhin in der nächsten Woche mitarbeiten. Andernfalls geht das nicht und wird im Fachunterricht offensichtlich. Alternativ können Lernzeitaufgaben eingesammelt und korrigiert/ kommentiert werden. Oder Sie werden von Ihrer Lehrkraft zu einem Minute-Talk eingeladen und sollen zu den Lernzeitaufgaben eine kurze Zusammenfassung abgeben oder Fragen beantworten.

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* Im Abend-/online-Bereich wird der Unterricht anders gestaffelt → nähere Informationen finden Sie unter den jeweiligen Bildungsgängen Abitur-Online und Realschule abends/online.


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